Im Januar 2019 fand im Goethe-Gymnasium eine szenische Lesung zum Thema der Eichmann-Protokolle statt. Auch die Schüler der Q3 am FG waren zu der Veranstaltung eingeladen.

Das Stück bestand aus einer Mischung von nachgespielten Szenen und der Lesung der originalen Protokolle des Eichmann-Prozesses. Beleuchtet wurden sowohl der historische Hintergrund, unter anderem ein Lebenslauf Eichmanns in Zusammenhang der NS-Zeit, die Ereignisse der Nachkriegszeit, seine Flucht und Entführung durch israelische Agenten, und schließlich der berühmte Prozess.

Durch die Mischung der realen Protokolle und einer nacherzählten, szenischen Lebensgeschichte wurde das Thema auf bedrückende und nahegehende Weise dargestellt. Unterstützt wurde diese Wirkung durch die Requisiten- und Schauspieler-Armut, es war wenig Bühnenzauber notwendig, um das Thema rüberzubringen, allein die Texte waren genug. Auch viele Jahrzehnte nach dem Prozess und der prozessierten Tat ist das Thema brandaktuell. Der Fall Eichmann ist deshalb so eindrücklich, weil er zeigt, dass man kein Verrückter sein muss, um schreckliche Taten zu vollbringen. Eichmann selber war überzeugt davon, nur Befehle zu befolgen. Seine Worte, in den Protokollen festgehalten, sind erschreckend. Ohne jegliches Schuldbewusstsein argumentiert er sachlich vor Gericht. Genau dieser Gegensatz zwischen Tat und Täter wurde in der szenischen Lesung gut dargestellt und eindrücklich porträtiert.

Ein großes Dankeschön an den Förderverein unserer Schule. Durch die finanzielle Unterstützung war es uns möglich diese Lesung besuchen zu können.